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Version vom 25. Mai 2006, 11:22 Uhr
Von Jürgen E. Franke, Copyright 1998-2001 by VFSF. Abdruck mit freundlicher Erlaubnis des Verlages.
Das Valianische Imperium
Vor einigen Jahrhunderten wurde die Geschichte Midgards von einem einzigen Reich bestimmt, dem Valianischen Imperium. Von ihren Heimatinseln aus begannen die Valianer ihren Siegesmarsch, bis alle zivilisierten Küsten des Meeres der Fünf Winde sich ihrer Herrschaft beugten. Von Chryseia, dem heutigen Alba und den Küstenstaaten im Westen bis zur aranischen Küste im Osten reichte das Imperium, und Sklaven aller Völker wurden nach Candranor verschleppt, um die Hauptstadt zu einer prächtigen und an der Oberfläche wohlhabenden Stadt zu machen. Die Valianer schienen unangreifbar, denn auf dem Meer konnte ihnen niemand widerstehen. Ihre Flotten waren zahlreich, und an der Spitze des Reiches standen die Seemeister, eine Gruppe mächtiger Beschwörer, die über die Elemente Wasser und Luft in einer Weise gebieten konnte, von der Magier heute nur noch träumen können. Der erste Schatten fiel auf das Meeresreich, als Candranor bei einem Sklavenaufstand in Feuer und Flammen aufging. Die Seemeister verließen ihre Heimat und zogen in den Handelshafen Thalassa im Süden Chryseias, den sie selbst gegründet und zur Blüte geführt hatten. Dort schlossen sie sich noch mehr als vorher vom Rest der Menschheit ab. Chryseia entwickelte sich zum neuen Kernland des Imperiums, während auf den Inseln von Valian die Bevölkerung auflebte und mit dem Aufbau der alten Hauptstadt begann. Drei Generationen später war Candranor wieder eine Weltstadt, ein Zentrum der Wissenschaft, des Handels und der Künste, frei vom bedrückenden Einfluß der Seemeister. Das Reich war auf dem Höhepunkt seiner Macht angelangt, als die Flotten von Valian im Westen die Schwimmenden Inseln der Huatlani versenkten und die Heere des Imperiums im Osten die aranischen Panzerreiter schlugen. Rund dreihundert Jahre später verheerte von 1560-1600 nL der Krieg der Magier das Imperium und die angrenzenden Länder und endete mit dem Untergang der Seemeister. Die meisten Länder gewannen in den anschließenden Wirren ihre Unabhängigkeit. Heute besteht der klägliche Rest des Imperiums nur aus den Inseln von Valian und den südlich gelegenen, nur spärlich besiedelten Inseln des Pfortenarchipels, obwohl der Seekönig von alter Macht und Größe träumt. Die alte und neue Hauptstadt Candranor hat sich zum kulturellen und wirtschaftlichen Zentrum des Meeres der Fünf Winde entwickelt, das vom Fleiß seiner Handwerker und dem Geschick seiner Händler und nicht mehr von den Tributen unterworfener Länder lebt. Die valianischen Galeeren sind auch heute noch zahlreich genug, um waelischen und scharidischen Seeräubern den Geschmack an der Plünderung der Inseln zu verderben. (karthagisch)
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