Sultanat von Moro: Unterschied zwischen den Versionen
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Wer vom [[Pfortenarchipel]] aus genau nach Westen segelt, erreicht den Kontinent [[Lamaran]] etwa auf der Höhe des Sultanats Moro. In westlicher Richtung führt die weitere Reise tagelang an niedrigen, nur spärlich bewachsenen Hügeln vorbei. Ein breiter, flacher Strand trennt die Hügel vom Meer. Dörfer oder Städte sind hier selten. Die Morer sind keine Seefahrer und kehren dem Meer lieber den Rücken zu. Die wenigen Siedlungen im Küstenraum werden meistens von einer Burg oder einem Turm überragt, zum Schutz gegen die zahlreichen Piraten des Pfortenarchipels. Dieses eintönige Bild bleibt bis in den östlichen Teil Tevarras hinein fast unverändert. Eine Ausnahme stellen die Flußmündungen des '''Oum Bakre''' und des '''Nunjo''' dar, in deren Niederungen man dank ausgiebiger Bewässerung intensiv genutztes Ackerland finden kann. | Wer vom [[Pfortenarchipel]] aus genau nach Westen segelt, erreicht den Kontinent [[Lamaran]] etwa auf der Höhe des Sultanats Moro. In westlicher Richtung führt die weitere Reise tagelang an niedrigen, nur spärlich bewachsenen Hügeln vorbei. Ein breiter, flacher Strand trennt die Hügel vom Meer. Dörfer oder Städte sind hier selten. Die Morer sind keine Seefahrer und kehren dem Meer lieber den Rücken zu. Die wenigen Siedlungen im Küstenraum werden meistens von einer Burg oder einem Turm überragt, zum Schutz gegen die zahlreichen Piraten des Pfortenarchipels. Dieses eintönige Bild bleibt bis in den östlichen Teil Tevarras hinein fast unverändert. Eine Ausnahme stellen die Flußmündungen des '''Oum Bakre''' und des '''Nunjo''' dar, in deren Niederungen man dank ausgiebiger Bewässerung intensiv genutztes Ackerland finden kann. | ||
Version vom 11. August 2005, 23:25 Uhr
Wer vom Pfortenarchipel aus genau nach Westen segelt, erreicht den Kontinent Lamaran etwa auf der Höhe des Sultanats Moro. In westlicher Richtung führt die weitere Reise tagelang an niedrigen, nur spärlich bewachsenen Hügeln vorbei. Ein breiter, flacher Strand trennt die Hügel vom Meer. Dörfer oder Städte sind hier selten. Die Morer sind keine Seefahrer und kehren dem Meer lieber den Rücken zu. Die wenigen Siedlungen im Küstenraum werden meistens von einer Burg oder einem Turm überragt, zum Schutz gegen die zahlreichen Piraten des Pfortenarchipels. Dieses eintönige Bild bleibt bis in den östlichen Teil Tevarras hinein fast unverändert. Eine Ausnahme stellen die Flußmündungen des Oum Bakre und des Nunjo dar, in deren Niederungen man dank ausgiebiger Bewässerung intensiv genutztes Ackerland finden kann.
Das Sultanat Moro hat nur noch wenige Berührungspunkte mit der valianischen Kultur. Unter dem Einfluß des Din Dhulahi neigt man hier schon aus Gewohnheit dazu, die Interessen Eschars vor die Interessen Valians zu stellen, zumal man in Kairawan einen militärisch starken Nachbarn hat. In Moro kam es zu einer Vermischung zwischen scharidischer und lidralischer Kultur. Für einen Fremden drückt sich die gegenseitige kulturelle Befruchtung am deutlichsten in der morischen Architektur aus. So bevorzugt man für Privathäuser und Paläste eher die reich verzierte scharidische Bauweise, während man zum Beispiel bei Befestigungsanlagen mehr bei der zweckdienlichen Art der Lidraler geblieben ist. Immer noch lassen sich in Moro aber auch alte valianischen Bauten sowie halb verfallene Zeugnisse aus der meketischen Vergangenheit finden.
Am prägendsten dürften für die morische Gesellschaft die Missionierung von den Baales Valianis hin zum Din Dhulahi gewesen sein. Sie hat das einfache Leben am grundlegendsten gewandelt. Dennoch sind bestimmte Relikte des valianischen Pantheons beim einfachen Volk erhalten geblieben, meistens in Form von Märchen, Sagen und Legenden. Auch wurden die Fruchtbarkeitsgöttin Alpanu und der Gott des Meeres und des Handels, Nothuns, kurzerhand als Samawi, als gute Geister, den himmlischen Heerscharen Ormuts zugeordnet. Dagegen verstieß man Culsu, als Herrin der Unterwelt, in eben jene, also in Alamans Höllen. Die Kulte des Tin und Laran und der niederen valianischen Gottheiten verschwanden dagegen, als falsche Götter stigmatisiert, aus dem religiösen Empfinden der Moros. Am erstaunlichsten ist, daß der Din Dhulahi in Moro so viel eher dem aranischen Original gleicht als der in den scharidischen Ländern vorherrschenden Form.
Natürlich gibt es immer noch einige wenige, die ihren alten valianischen Gottheiten nicht abgeschworen haben und im Verborgenen, hauptsächlich von tevarrischer Seite unterstützt, den alten Glauben pflegen. Derartige Gruppierungen sind in der morischen Gesellschaft aber bedeutungslos. Mit einer gezielten Verfolgung haben sie nicht zu rechnen, solange sie nicht offen anfangen zu missionieren, ganz anders, als es bei den weniger toleranten scharidischen Nachbarländern der Fall wäre.
Der Reichtum des Sultanats fußt auf ergiebige Kupferminen in den Ausläufern des Dschebel Talab. Nicht nur Kairawan profitiert von diesen reichhaltigen Kupfervorkommen, sondern natürlich auch das relativ kleine Sultanat von Moro. Es hat sogar das größere Stück Kuchen abbekommen, lassen sich im Sultanat auch vereinzelt Silber- und Edelsteinvorkommen finden; eine der vielen Gründe für Kairawan, Moro seinem Herrschaftsgebiet wieder eingliedern zu wollen. Ein anderes Standbein der morischen Wirtschaft ist die hochentwickelte Waffenindustrie. Die hiesigen Waffenschmieden verstehen es hervorragend, schnell maßgefertigte Rüstungen für Roß und Reiter, Schilde in Massenproduktion, sowie Belagerungs- und sonstiges Kriegsgerät anzufertigen.
Kaum wundern mag es, daß sich Moro durch die ständige kairawanische Bedrohung mehr und mehr zu einem stark militärisch organisierten Staatsgebilde entwickelt hat. Mit einer Oberschicht aus Schariden und altem morischen Adel sowie der valianischstämmigen, aber zum Din Dhulahi übergetreten Bevölkerung steht Moro einem gut gerüsteten Bollwerk gleich zwischen Kairawan und den Küstenstaaten.
Die Haupttriebfeder der morischen Politik ist die Sicherung der eigenen Unabhängigkeit. Durch längerfristige Beistandsbündnisse mit Tevarra und den Asad sowie durch lockere Bündnisse mit anderen Küstenstaaten erhofft man sich, einen militärischen Rückhalt für die Zukunft geschaffen zu haben. Die reichen Sultane von Moro werden ob ihres Bündnisgeschicks auch als die Füchse von Alamid bezeichnet. Hilfreich für die morische Bündnistaktik hat sich in der Vergangenheit immer die Diplomatie des Duganat von Orsamanca erwiesen.
Bedeutende Städte: Alamid (55.000 Einwohner), Alfhasím (11.000 Einwohner), Fharada (20.000 Einwohner).
Bedeutende Fürsten: Sultan Hakham VI. en-Jussuf von Moro