Zweiheitsglaube: Unterschied zwischen den Versionen
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Margupt war ein aranischer Priester gewesen, der das Primat des Ormut predigte und dabei gleichzeitig die Prunksucht der Herrschenden anprangerte. Obwohl dies nicht seine Absicht war, führte seine Auslegung des Glaubens zu Ausschreitungen und Revolten, in deren Folge die Armen sich an Hab und Gut der Reichen vergingen, bis das Militär die Aufstände niederschlug. Noch heute finden sich geheime Bruderschaften der Margupten in den Städten.<ref> | Margupt war ein aranischer Priester gewesen, der das Primat des Ormut predigte und dabei gleichzeitig die Prunksucht der Herrschenden anprangerte. Obwohl dies nicht seine Absicht war, führte seine Auslegung des Glaubens zu Ausschreitungen und Revolten, in deren Folge die Armen sich an Hab und Gut der Reichen vergingen, bis das Militär die Aufstände niederschlug. Noch heute finden sich geheime Bruderschaften der Margupten in den Städten.<ref>[[Gildenbrief 44]], S. 34</ref> | ||
==Der Zweiheitsglaube in Eschar== | ==Der Zweiheitsglaube in Eschar== |
Version vom 8. Juli 2008, 08:36 Uhr
Der Zweiheitsglaube (scharidisch: Din Dhulahi) ist der Glaube an die Zweiheit von Ormut (Licht) und Alaman (Finsternis)
Verbreitung des Zweiheitsglaubens
Als Glaubensstifter gilt der aranische Prophet Haomastra. Nach der Befreiung Kairawans im Jahre 1600 nL missionierten die Araner in Lamaran, so dass sich der Glaube heute nicht nur in Aran und Eschar findet, sondern auch in Moro, in den südlichen Randgebieten der Küstenstaaten, bei den Stämmen der Sendsch und bei etwa einem Fünftel der Einwohner Serendibs verbreitet ist.
Die Götter der Zweiheit, Ormut und Alaman, sind Zwillingsbrüder, wobei Ormut der Erstgeborene ist. Sie werden niemals in menschlicher, selten mal in tierischer Gestalt abgebildet. Als Sinnbild beider gilt die Flamme, Alamans ist schwarz und verbreitet die Finsternis. Alaman wird auch durch den Mund symbolisiert, Ormut durch die Sonne und das Auge. Die Sonnenfinsternis ist das Symbol der Zweiheit, des Kampfes der Götter gegeneinander. Die Sonne symbolisiert im übertragenen Sinne Ormuts allsehendes Auge, der Mond Alamans verbliebenes Auge, mit dem Alaman versucht gleichzeitig Midgard und die Unterwelt zu beobachten. Bei Vollmond gilt seine ungeteilte Aufmerksamkeit den Menschen auf Midgard und seine dunklen Geschöpfe haben dann die größte Macht. Am Tag des Blinden, bei Neumond, sind sie weniger gefährlich.
Der Zweiheitsglaube in Aran
Das geistliche und weltliche Oberhaupt der Araner ist ihr Großkönig in Darjabar.
Die Margupten
Margupt war ein aranischer Priester gewesen, der das Primat des Ormut predigte und dabei gleichzeitig die Prunksucht der Herrschenden anprangerte. Obwohl dies nicht seine Absicht war, führte seine Auslegung des Glaubens zu Ausschreitungen und Revolten, in deren Folge die Armen sich an Hab und Gut der Reichen vergingen, bis das Militär die Aufstände niederschlug. Noch heute finden sich geheime Bruderschaften der Margupten in den Städten.[1]
Der Zweiheitsglaube in Eschar
Lamaraner und Serendi verehren den Kalifen von Mokattam als ihr Oberhaupt, der in ihrer Heiligen Stadt des Lichts, Kuschan, residiert.
Die Anhänger des Zweiheitsglaubens oder des Din Dhulahi, wie er auf Scharidisch heißt, werden Dhulam (pl. Dhulahim') genannt. Damit sie nicht vom rechten Weg abkommen, hat Ormut jedem von ihnen zwei Schutzengel (niedere Samawi) an die Seite gegeben, einer schützt den Leib, der andere die Seele. Alaman hingegen hat ihnen einen Geist zur Seite gestellt, der sie in Versuchung und somit zu Alaman führen soll. Nach dem Tod eines Gläubigen, entscheidet das Ergebnis dieses lebenslangen Kampfes, zwischen den Schutzengeln und dem Geist, über das Leben nach dem Tod. Entweder lebt die Seele bis zum Ende der Welt im lichten Himmel Ormuts oder sie muß den Iblisi Alamans dienen.
Im Krieg gegen Ungläubige kämpfen sie unter einem roten Banner mit zwei sich kreuzenden Krummsäbeln, einer weiß, einer schwarz.
Ihre Tempel oder Schreine nennt man in Eschar Masdschid.
Gebote und Verbote der Dhulahim
- Dhulahim müssen bei Sonnenauf- und -untergang und zur Mittagszeit Ormut huldigen.
- Dhulahim dürfen niemals ein Feuer - außer einen Brand - löschen.
- Dhulahim dürfen Feuer nicht für niedere Zwecke benutzen (z.B. zur Unratverbrennung).
- Dhulahim müssen die Toten ehren und dürfen sie nicht berauben (Ungläubige sind vielerorts davon ausgenommen).
- Dhulahim müssen in der Nacht des Aid el-Uled ed-Dhar ein Gedenkfeuer entzünden und die Toten ehren.
- Dhulahim müssen die Fastenzeit vor dem Neumond des Lichtvogels einhalten.
- Dhulahim dürfen in der Mittagsstunde kein Blut vergießen, ausgenommen Opferungen und Krieg.
- Dhulahim dürfen nie so stehen bleiben, dass der eigene Schatten auf das Herz eines anderen Dhulahim fällt.
- Dhulahim dürfen nicht rauchen.
Zusätzliche Gebote und Verbote für Priester des Din Dhulahi
- Sie dürfen nicht heiraten.
- Sie müssen einem ranghöreren Priester gehorsam leisten.
- Sie müssen den wahren Glauben, den Glauben an die Zweiheit, verbreiten.
- Sie müssen sich aller weltlichen Dingen enthalten.
- Sie dürfen niemals rohes Fleisch essen.
- Sie dürfen niemals Fisch essen.
- Sie müssen beim Feuer machen zu Ormut beten.
Festtage des Din Dhulahi
- Aid el-Uled ed-Dar – Tag der Kinder des Hauses (der Gläubigen)
Zeitpunkt: in der Neumondnacht am Ende des Krokodilmondes
Dieses Fest wird im Gedenken an die verstorbenen Helden im Jenseits gefeiert.
- Al-Aschr ed-Dhimirjat – das Fest des Zweitgeborenen
Zeitpunkt: am 3. Tag des Ibismondes
An diesem Tag werden die nicht-erstgeborenen reichlich beschenkt, häufig auch mit einem Teil des Besitzes des Vaters. Zu Ehren Alamans findet ein Versönungsgottesdienst satt.
- Hilal eth-Tayr al-Atir – Neumond des Lichtvogels
Zeitpunkt: in der Neumondnacht im Flußpferdmond
Diesem Fest gehen zwei Wochen Fasten voraus. Man feiert den Jahreswechsel und den Lichtvogel, der Bote Ormuts, der den Menschen das Feuer brachte.
- Kan-ma-kan – Was geschehen ist, ist geschehen
Zeitpunkt: am ersten Tag des Stiermondes
Es ist das scharidische Neujahrsfest. Die Scharidrim gedenken ihrer Taten des letzten Jahres und Reinigen ihren Körper mit dem el-ghusl (Ganzwaschung).[2]
Din al-Kahil
Din al-Kahil, der Glaube an den Mächtigen, ist eine scharidische Weiterentwicklung des Din Dhulahi. In diesem Monotheismus ist Ormut der einzig wahre Gott. Weil das Licht erst den Schatten zeugt, zeugte demnach Ormut Alaman. Alaman ist hier nur ein Widersacher. Der Prophet des Din al-Kahil, Al-Masih, geht sogar soweit zu behaupten, dass es für einen im Lichte Ormut-Kahils stehenden Gläubigen keine Gefahren aus dem Reich der Schatten geben könne, also selbst die irdische Welt über den Schatten stünde.[3]
Bezeichnungen in anderen Ländern
Der Zweiheitsglaube ist in einigen Ländern unter anderen Namen bekannt:
Land | Ormut | Alaman |
---|---|---|
Aran | Ormut | Alaman |
Eschar | Ormut | Alaman |
Minangpahit | Lowalane | Laturadane |
Tegarische Steppe | AhúrAmüd |
Schöpfungsgeschichte des Zweiheitsglaubens
Es begann im Nichts.
In dieses Nichts ging der Samen des Werden und des Vergehens ein und Ormut und Alaman begannen im Schoße dessen heran zu wachsen.
Alaman erkannte, dass Ormut, sein Bruder, der Erstgeborene sein würde, dem das Recht zusteht, die Welt nach seinem Willen zu schaffen und zu formen, um über sie zu herrschen. Alaman war voller Neid, doch so sehr er es ersuchte, die Vergänglichkeit konnte nicht vor der Schöpfung geboren werden.
Ormut ward als Erster geboren und sein Licht erhellte den Beginn der Schöpfung. Kaum ward auch Alaman geboren, erschuf Ormut die Welt aus dem Nichts. Erst das Land und das Wasser, danach Pflanzen, welche Blüten und Früchte trugen. Dann erschuf er die Tiere, welche Wolle und Milch gaben. Zu allem sprach Alaman kein Wort, er betrachtete nur die Werke seines Bruders. Ormut sprach Alaman an, doch sagte er kein Wort, so fuhr Ormut mit der Schöpfung der Menschen fort. Er ließ seinen Samen auf die Erde fallen und seine Kinder entstanden dort, wo er hin fiel. Ormut blickte voller Gefallen auf sie herab.
Erst da sprach Alaman zu Ormut:"Du hast mir an Deiner Schöpfung keinen Anteil gewährt, darum werde ich zu ihrem Vergehen beitragen. Was Du erschaffen hast, will ich zerstören. Alaman riß sich seine Nägel aus und ließ sie auf die Erde fallen, dort entstanden Gestrüpp und Dornen; er riß sich die Haare aus und sie verwandelten sich in Giftschlangen und Gewürm, an Land wie im Wasser. Sein Speichel formte sich zu grausamen Kreaturen, so verdorben wie er selbst, und sie stürzten sich auf Ormut Kinder, um sie zu vernichten. Doch Ormut ließ seine Kinder nicht ohne Schutz. Er sprach zu einem kleinen, unscheinbaren Vogel, dieser sollte seinen Kindern seinen Segen geben, dann wolle er ihn mit ewiger Ehre belonen. Alaman versprach dem Vogel, König über alle Vögel zu werden. Der kleine Vogel ließ sich nicht beirren und folgte Ormuts Worten, er brachte den Menschen Ormuts Segen - das Feuer. Es machte die Kinder Ormuts so starkt, dass sie sich fortan gegen Alamans Kreaturen zur Wehr setzten konnten. Der kleine, unscheinbare Vogel wurde von Ormut wie versprochen belohnt, mit dem ewigen Leben und einer magischen Stimme. Die Menschen nennen ihn seither Phönix.
Alaman wurde zornig als er das sah und stach seinem Bruder ein Auge aus. Daraufhin erlosch eines der bei der Schöpfung entstandenen Tageagestirne. Sein Blut verwandelte sich in Geister und Feuerwesen, sie schworen ihm ewigen Gehorsam und verteidigen Ormuts Schöpfung. Ormut aber wollte keine Rache gegen seinen Bruder ausüben, denn er weiß, dass sein Bruder nicht siegen kann. Das machte Alaman nur noch wütender und er stach sich ebenfalls ein Auge aus und scharzen Blut quoll daraus hervor. Es entstanden Teufel und Dämonen, sie verehrten Alaman und versprachen ihm ewige Treue und die Vernichtung der Geschöpfe Ormuts.
Alaman und seine Kreaturen zog es in die Unterwelt, von wo er heute noch herrscht, denn er ertrug das helle Licht seines Bruders nicht.[4]
Der Gott Ormut
Herr des Feuers - Lebensspendende Sonne - Allsehendes Auge - Vater der Menschen
Ormut ist der Schöpfer der Welt. Die Dhulahim ersuchen seinen Schutz und seine Gunst. Es ist ihre Pflicht an der Seite der Samawi (ez. Samab) zu kämpfen und die Geschöpfe Alaman zu besiegen. Normale Schariden schützen sich mit Amuletten vor Dämonen, Teufeln und anderen bösen Kreaturen.
Die Samawi sind Ormuts himmlische Scharen, sie sind den Menschen wohlgesonnen, allerdings auch nur solange man sie angemessen behandelt. Sie können in anderer Gestalt, als Tiere oder auch als Menschen, erscheinen. Die Dschinns, Ifritis und Marids, Naturgeister wie Jamlicha, die Schlangenherrin und ihre weißen Peri-Schlangen zählen zu den Mächtigsten unter ihnen. In Aran ist der Skarabäus das Heilige Tier Ormuts.
Der Gott Alaman
Herr der Nacht - Finstrer Geist - der Schwarze Mund der Vergänglichkeit - Vater des Gewürms
Alaman schuf Krankheit, Leid und Ungeziefer um die Schöpfung seines Bruders zu verderben und den Menschen zu schaden. Die Dhulahim versuchen ihn zu besänftigen und sich seiner Aufmerksamkeit zu entziehen. Sie gestehen ihm den gleichen Rang wie seinem Bruder zu, da sie glauben, dass Alaman für den Bestand der Welt unentbehrlich ist. Allerdings genießt nur Alaman diesen Respekt und nicht seinen Werken und den Iblisi.
Die Iblisi sind Kreaturen, die aus dem Blute Alamans entstanden. Sie stellen eine allgegenwärtige Gefahr für das Leben der Gläubigen dar. Ebenso wie andere Geister, egal ob gut oder böse, können auch die Iblisi die Gestalt von Tieren und sogar Menschen annehmen. Unerwartet wechseln sie dann zu ihrer üblichen Gestalt, verletzen oder töten ihre Opfer oder verursachen schwere Krankheiten und verschwinden schnell wieder. Besonders Nachts und an abgelegenen Orten schlagen sie zu. Mit Amuletten und oder Geschenken zur Besänftigung kann man sich vor ihnen schützen.
Quellen und Verweise
- Die Pyramiden von Eschar
- Das Bestiarium, Seite 6, aus dem Schöpfungsmythos des Zweiheitsglaubens
- Gildenbrief 45, Seite 46
- Zoroastrismus bei Wikipedia als Vorbild für den Zweiheitsglauben
- Der iranische Gott Ormuzd bei Wikipedia als Vorbild für Ormut
- Der iranische Gott Ahriman bei Wikipedia als Vorbild für Alaman
Einzelnachweise
- ↑ Gildenbrief 44, S. 34
- ↑ Eschar Quellenbuch, S.23
- ↑ Eschar Quellenbuch, S. 60
- ↑ Eschar Quellenbuch, S. 19