Hausregeln
Die Regeln beim Rollenspiel Midgard gelten als Richtlinien und nicht als starr einzuhaltende Grundsätze. Viele Spieler haben Hausregeln aufgestellt, die das Spiel vereinfachen, es sinnvoller gestalten, es spannender oder gerechter machen, vielleicht wollten sie aber auch nur etwas ändern …
Regelabschwächungen
20-er Parieren
Man kann 20er parieren; wenn der Abwehrwurf ausreicht, den Treffer zu parieren, dann wird der kritische Treffer in einen normalen schweren Treffer umgewandelt.
Kritischer Fehler beim Zaubern
Bei Sprüchen der Stufe (Grad des Zauberers/3 abgerundet) gibt es keinen kritischen Fehler beim Zaubern, der Spruch klappt einfach nicht. Hintergrund: Mächtige Zauberer sollten eigentlich genügend Routine haben, daß simple Zauber keinen ungewollten Effekt auslösen sollten.
20/100-Wurf für kritischen Schaden
Ein kritischer Erfolg beim EW:Angriff (Wurf von 20) kombiniert mit einem Wurf von 100 auf der Tabelle 4.5 Kritischer Schaden (DFR S. 246) resultiert gemeinhin in einem tödlichen Treffer. Um Spieler (wie auch Nichtspieler) vor diesem unbefriedigenden Ergebnis zu bewahren, werden stattdessen die AP auf 0 und die LP auf -1 gesetzt. Dadurch hat die Figur noch 1W6-1 Minuten zu Leben und könnte gerettet werden. Zusätzlich wird ebenfalls ein Wurf auf die Tabelle 2.5 Schwere Verletzungen und ihre Folgen (DFR S. 103) fällig.
Praxispunkt bei einer 1
Normalerweise wird ein Praxispunkt bei einem kritischen Erfolg eines EW vergeben. Bei dieser Hausregel wird der Praxispunkt beim Wurf einer 1 vergeben. Dies kann einerseits als Trostpflaster verstanden werden, andererseits kann es als Motivation für Ehrlichkeit beim würfeln dienen.
Regelerweiterungen
Individuelle Initiative
Für die Bestimmung der Initiative in Kampfsituationen wird zur Festlegung der Handlungsreihenfolge von jedem/jeder Beteiligten ein EW:Kampftaktik verlangt. Die Aktionen werden nun beginnend mit dem höchsten Wert nacheinander ausgespielt. Durch diese Regel können Spieler- und Nichtspieleraktionen gemischt auftreten.
Zaubern auf LP
In Notsituationen sind Zauberer oftmals erschöpft und können keine Ausdauerpunkte für einen Zauber aufbringen. Mit dieser Hausregel wird dem Zauberer gestattet anstelle von AP als letzte Option Lebenspunkte für einen Zauber einzusetzen.
Garbanzos Regelvorschläge
Hinweis: Ich möchte an dieser Stelle einige Regeländerungen-, ergänzungen und -erweiterungen vorstellen, die in unserer Hausgruppe sozusagen in Erprobung sind. Für konstruktive Kritik wäre ich dankbar.
Charaktererschaffung
==== abgeleitete Eigenschaften ==== (vgl. DFR, S.30 ff)
Bei der Ermittlung von Schadensbonus, Ausdauerbonus, persönlicher Ausstrahlung, Willenskraft und Selbstbeherrschung wird erst am Ende der gesamten Berechnung abgerundet. Dadurch gewinnen Zahlenwerte die nicht galtt durch zehn, zwanzig oder dreissig teilbar sind mehr Einfluss auf den Gesamtwert.
Dazu ein Beispiel:
Der Schadensbonus berechnet sich wie folgt: St/20 + Gs/30 -3 = Schadensbonus Rundet man nach jedem Rechenschritt ab, so ergibt sich für eine Spielfigur mit Stärke 40 und Geschicklichkeit 60 derselbe Schadensbonus wie für eine Spielfigur mit Stärke 59 und Geschicklichkeit 89, nämlich 1. Rundet man erst am Ende der gesamten Berechnung ab, so ergibt sich für die zweite Spielfigur ein Schadensbonus von 59/20 (=2,95) + 89/30 (=2,97) -3 = 2,92 (gerundet 2).
==== Körpergröße und Gewicht ==== (vgl. DFR, S.32)
Weiblichen bzw. männlichen Spielerfiguren steht es frei, Körpergröße und Gewicht nach den Regeln, des jeweils anderen Geschlechts auszuwürfeln. Dadurch erhält der Spieler mehr Einfluss auf die äußere Erscheinung seines Charakters.
==== Händigkeit ==== (vgl. DFR, S.33)
Ein Abenteurer kann seine Händigkeit bei Spielbeginn frei wählen, wenn er möchte. Beidhändig ist er jedoch nur bei einem Wurf von 20 auf 1W20. Rechts- bzw. Linkshänder erhalten beim Angriff mit ihrer schwachen Hand WM6 auf EW:Angriff (vgl. DFR, Tab. 4.5, S.246). Greift man mit beiden Händen an, so erhält man WM6 auf den EW:Angriff mit der starken Hand und WM-12 auf den EW:Angriff mit der schwachen Hand. Ein Beidhänder kann mit jeder seiner Hände gleichgut angreifen, greift er allerdings gleichzeitig mit beiden Händen an, so erhält er WM-6 auf beide EW:Angriff. Ein Abenteurer, der beidhändiger Kampf beherrscht, benutzt für einen Angriff mit seiner schwachen Hand den Erfolgswert in dieser Fertigkeit. Greift er gleichzeitig mit seiner starken Hand an, so benutzt er für diesen Angriff ebenfalls seinen Erfolgswert in beidhändiger Kampf (vgl. DFR, S. 133).
Temporäre Erfolgspunkte
Steigert man eine allgemeine Fertigkeit, so erhält man pro neu erlerntem Fertigkeitspunkt einen temporären Erfolgspunkt (tEP) für die Fertigkeitskategorie zu der die Fertigkeit gehört (steigert man z.B. seinen Erfolgswert für Landeskunde um einen Punkt, so erhält man einen tEP für Wissensfertigkeiten). Diese tEP können einmalig als positive Würfelmodifikation auf alle erlernten und ungelernten Fertigkeiten aus der entsprechenden Kategorie angewendet werden, danach werden sie vom Charakterbogen gestrichen. Für einen Erfolgswurf dürfen nicht mehr als 4 tEP, entsprechend einer Würfelmodifikation von +4, eingesetzt werden. Zu Spielbeginn erhält jeder Charakter für jede seiner erlernten Fertigkeiten einen tEP für die entsprechende Kategorie.
Die temporären Erfolgspunkte dienen dazu den Spielern die Möglichkeit zu geben, in besonders schwierigen oder für den Spielverlauf wichtigen Situationen ihre Erfolgschancen zu erhöhen. Die tEP spiegeln dabei die Fähigkeit von Spielerfiguren wider, in solchen Fällen durch ihre spezielle Ausbildung und ihre Erfahrung über sich hinauszuwachsen.